Montag, 25. Juli 2011

Back in town

Ich werfe einfach einmal ein fröhliches "Hallo" in die Runde !

Seit letzten Dienstag bin ich zurück aus England und muss zugeben, dass ich wieder einmal festgestellt habe, dass ich Deutschland nicht mal annähernd so "super" finde, wie ich bisher immer angenommen habe. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, dass es einem woanders doch wesentlich besser gefällt.
Mit einer Freundin habe ich für 8 Tage ihren ehemaligen Austauschschüler (mit dem sie seit 2 Jahren noch Kontakt hat) besucht. Für mich war es der erste Besuch in England und im Nachhinein bin ich durchaus mehr als begeistert. Eine kurze Zusammenfassung meiner Tage folgt weiter unten !
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so eine liebevolle Familie kennenlernen dürfen und bin auch sehr froh darüber, dass ich dies durfte. Die Eltern waren sehr fürsorglich und haben uns immer und immer wieder mitgeteilt wie sehr sie sich doch freuen würden, dass sie uns da haben (der Vater hat es uns sogar SEHR oft mitgeteilt..). Der kleine Sohn (11 Jahre) war süßer als süß und etwas schüchtern. Der kleine Hund Chilli wurde sofort ins Herz geschlossen - selbst nachdem er mir vor Freude einmal in die Nase gebissen hat.

Ankunft/Montag:
22:30 Uhr am Flughafen in Bristol. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass uns die gesamte Familie abholen würde, aber wie ich dann auch gleich erfuhr sollte uns nur Ieuan (Austauschschüler) catchen. Es hieß, wir sollten Ausschau nach einem roten Auto halten. Letztendlich war es dann gelb, witzig. Nach 20 Minuten haben wir uns dann auch gefunden und nachdem ich mit "Nice to meet you" begrüßt wurde, konnte ich nicht mehr als ein "Yeah..." rausbringen - peinlich. Das Eis war noch nicht gebrochen !
Die eigentlich 45-Minuten-Autofahrt nach Bath wurde zu einer 75-Minuten-Autofahrt, da Ieuan den Weg zwar ZUM Flughafen hin gefunden hatte, aber eben doch nicht zurück. Noch schnell ein totes Tier überfahren und etwas Englisch geächzt und wir waren da.

Tag 1/Dienstag:
"Do you want a cup of tea?" - Begrüßung. Wir haben ein bisschen mit den Eltern gequatscht - der kleine Sohnemann (Kieran) ist in der Schule gewesen. Kurz darauf wurden wir in die kleine Stadt gefahren und für eine Stunde uns selbst überlassen. Um 11 Uhr sollten wir uns zum English Breakfast essen wiedertreffen. Erste Eindrücke von der Gegend gesammelt (alles sah gleich aus - in der Stadt sah alles aus wie bei Harry Potter in der Winkelgasse), ein paar Fotos geschossen und gewartet. Und noch länger gewartet. Wie bereits den Tag davor, stellten wir fest, dass es Engländer wohl nicht so mit der Pünktlichkeit haben. Irgendwann wurden wir dann doch noch gefunden und haben uns ein hammer mäßiges Frühstück reingezogen. Wir haben extra die kleine Portion gewählt und trotzdem war das ein riesen Teller. Bacon, Eier, Pilze, Bohnen, Toast und Würstchen. DAS nenne ich ein Frühstück.
Gegen Abend mit Chilli und Pete (Vater) rausgefahren auf eine riesige Wiese, um Zeit zu vertrödeln bis die Lasagne fertig war. Leider ging es der Mutter dann nicht so gut und Pete musste improvisieren und somit aßen wir Spaghetti Bolognese um 20 Uhr abends ... Das ist nicht das letzte Mal gewesen, dass wir so spät gegessen haben, yey.





Tag 2/Mittwoch:
ALTON TOWERS !! 6 Uhr früh kam Ieuan ins Zimmer und weckte uns - selbst noch komplett verschlafen. Schnell angezogen, fertig gemacht und ab ins Auto, um einen Freund (Ross) abzuholen. Die nächsten 3 Stunden hieß es Auto fahren und zwar nach Wales. Dort angekommen sind wir mit einem Zug von dem einen Ende des Freizeitparks bis zum anderen gefahren. Wir waren alle schon ziemlich heiß darauf Achterbahn zu fahren - allerdings hieß es bei der ersten erstmal über eine Stunde anstehen - Für eine 8 Sekunden Fahrt. Dafür hat es sich aber gelohnt. Es ging absolut senkrecht runter und dann kamen noch ein paar Spritze Wasser dazu und für die nächsten 2 Minuten musste ich mich erstmal wieder ans Atmen erinnern.
Nach und nach wurde die Wartezeit kürzer und die Laune immer besser. Abends um 18 Uhr ging es wieder nach Hause und 3 Stunden später sind wir zu Hause angekommen. Essen kam wieder so spät auf den Tisch, aber dafür hab ich die Pizza genossen !

Tag 3/Donnerstag:
Bristol, Bristol!!! Primark!!! Shoppen!!! 60 Pounds ausgegeben für eine Menge Sachen. Sehr billig dort! Ein Freund hat mir verraten, dass es nächstes Jahr wohl auch Primark in Berlin geben soll..
Also den ganzen Tag mit Shoppen verbracht und wieder erst relativ spät abends zu Hause gewesen. Erinner mich nicht mehr ans Essen, aber danach haben wir uns fertig gemacht, da wir in einen Club zum "Thirsty Thursday" wollten. Nachdem uns die Eltern einen Drink nach dem Anderen angeboten haben (wie fast jeden Abend, diese kleinen Alkoholiker), sind wir erst einmal in einen Pub, danach in eine Bar und DANN in den Club. Anfangs war es echt leer und die paar 30-Jährigen haben mir etwas Angst gemacht, aber später wurde es knackenvoll und man konnte kaum noch tanzen, weil man so hin und her geschubst wurde.
Alles in allem aber ein guter Abend.
Ach, und was mir an diesem Tag besonders aufgefallen ist: Verdammt viele Typen in England sind total klein - fast kleiner als ich und das soll schon was heißen...










Tag 4/Freitag:
Nachdem wir die Nacht davor noch lange wach waren und rumgegackert haben, sind wir relativ spät aufgestanden, haben einen Cup of tea getrunken und uns ersteinmal vor den Fernseher gesetzt. Später haben wir uns doch noch aufgerafft und sind mit Chilli Gassi gegangen, da echt gutes Wetter gewesen ist (SONNENSCHEIN). Allerdings musste er kurz darauf zum Tierarzt, da er irgendwas in seinem Ohr hatte und es ihm nicht gut ging. Armer Chilli !!
Abends um kurz vor 22 Uhr haben wir dann Indisch bestellt, obwohl wir eigentlich essen gehen wollten, das dann um 23:15 Uhr bei uns ankam. Kurze Bemerkung: der Laden war 5 Min. von uns entfernt.





Tag 5/Samstag:
BBQ!! YUMMYY
Am Nachmittag wurde das Wetter zum Glück sehr viel besser und es kamen die ersten Freunde/Verwandten zum Barbecue. Ich hatte mich schon seit Tagen darauf gefreut. Noch vor 20 Uhr wurden die ersten Flaschen geleert und schon bald wurde der Abend sehr blau... Irgendwann zwischen Burger-essen und Singstar spielen, unterhielten wir uns fröhlich im Garten und lachten sehr viel. Später am Abend saß ich noch mit Pete und Kieran unten im Wohnzimmer und übte mich als Deutschlehrerin. Leider fuhr Kieran den nächsten Tag auf Klassenfahrt oder Ähnlichem und somit sind wir um 6 Uhr aufgestanden (noch gut angetrunken), um auf Kieran zu warten und irgendwelches Essen in uns hineinzustopfen. Allerdings ist er erst um 8 Uhr aufgestanden und somit sind wir gerade ins Bett, als er uns Tschüß sagen wollte...

Tag 6/Sonntag:
Gammeltag. Den ganzen Tag Sky geguckt und mind. 3 Harry Potter Teile. Viele Chips gegessen und den restlichen Nudelsalat vom BBQ.

Tag 7/Montag:
Tagsüber sind wir ein letztes Mal in die Stadt GELAUFEN (60 Min) und auf dem Rückweg fing es dann auch prompt an zu regnen.
Wir wollten unbedingt noch einmal tanzen gehen und haben Ieuan dann auch überzeugt bekommen. Allerdings war der Abend eher ein kleiner Flopp, denn der Club war ... krass. Allein, dass die Garderobe bereits voll war, als wir nach ewigen Warten endlich reinkamen, hat meine Stimmung nicht unbedingt gehoben. Der halbe Boden ist schon vollgekotzt gewesen und man musste echt aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Als ich allein an der Bar stand und mir was zu trinken holen wollte (Wodka-Orange 3 Pounds, ging klar) haben sich neben mir auf einmal welche angefangen zu prügeln... Angst!!! Unten auf der Tanzfläche (ja, man musste Treppen runtergehen hust) war es wieder einmal todes voll und jeder hat dort echt mit jedem rumgemacht. Das war sehr sehr widerlich. Ich hatte ständig das Gefühl, dass gleich jemand um die Ecke kommt und mir Drogen verkaufen will. Hier in Berlin sieht das alles irgendwie angenehmer aus, ich weiß auch nicht was da los war. Irgendwann sind wir dann früher abgehauen und haben uns Cheese'n'Chips gekauft und auf Ieuan gewartet, der mittlerweile eeetwas betrunken war. In der Stadt haben wir ein paar Typen getroffen mit denen wir etwas gequatscht hatten, sehr lustig. Im Taxi haben wir erstmal ordentlich über ein Mädchen abgelästert, da wir dachten, dass die uns eh alle nicht verstehen. Leider stellte sich zum Ende der Fahrt heraus, dass der Taxifahrer sehr gutes Deutsch konnte - autsch.











Tag 8/Dienstag/Abflug:
Der Vormittag ging schnell vorbei, meine Stimmung war nicht unbedingt die beste. Wir haben Pete bei der Arbeit besucht und waren vorher noch Fish'n'Chips essen (LECKEER) und mussten dann auch schon bald los zum Flughafen. Allerdings fuhr uns wieder nur Ieuan hin und wir mussten uns von der Mutter und Chilli schon vorher verabschieden (Kieran war sowieso schon seit Sonntag weg).
Etwas traurig, weil es für mich das erste Mal war, aber nun gut.
Flug zurück genommen. Surprise surprise in Berlin - meine Eltern kamen mich abholen, was eigentlich nicht geplant war !
Die erste Nacht wieder in Berlin war schrecklich. Ich hab mich noch nie so wenig zu Hause gefühlt. Inzwischen geht es wieder, aber ich hab nun einen noch sehr viel schlechteres Bild von Berlin als sowieso schon.

Sommerferien sind in zwei einhalb Wochen auch schon wieder vorbei und dann beginnt das letzte Jahr auf meiner Schule !
Pläne für die Zukunft werden noch geschmiedet. Ich bin gespannt was draus wird.

Somit verabschiede ich mich, in Gedanken bin ich in England.
xxx